25
Apr
2006

Familie

Familie, ja, ein Thema auf das ich gerade beim Beitrag schreiben gekommen bin wegen dem Brief an meine Mutter.

Man kann sie sich nicht aussuchen.

Man steht sich in der Blutslinie soooo nahe und ist dennoch Welten voneinander entfernt ... ist das nciht wirklich seltsam?

Man wächst miteinander auf, kennst sich ein halbes Leben aber kennt sich doch nicht?

Ich habe eine Schwester, mit ihr verstehe ich mich sehr gut, wie sehen uns sehr selten mal, haben beide wenig Zeit, aber ich liebe sie wirklich ... wir sind zwar "nur" halbgeschwister aber das spielt bei mir keine Rolle. Wir sind nie zusammen aufgewachsen, und 18 Jahre auseinander und dennoch ist sie mir im Herzen sehr nah ...

Ich habe noch einen Bruder. Den hab ich als kleines Kind vergöttert ... so lange bis er selbst ein Kind bekam und auch anfing mich runter zu machen. Ständig Sticheleien, Neid, Vorwürfe ... ich hasse seine herrische und jähzornige Art ... Ich kann mit ihm keine 2 Sätze reden, da ist einfach nix was uns verbindet ... gar nix! Er hat mir mal (ich war noch sehr klein) vorgeworfen, ich wäre ja sowieso NUR seine Halbschwester. Na dankeschön, das hat mich so verletzt, das war noch in der Zeit, als ich ihn vergötterte. Er ist 20 Jahre älter ...

Meine Schwester kommt mit ihm allerdings auch nciht aus *g*, sie wuchs aber mit ihm auf, zwischen den beiden sieht es auch nicht besser aus

Vater ... was ist das? Ich habe einen, ja, dumm nur, dass ER kein Kind wollte und meine Mutter ihm hinterlistig eins andrehte ... klar dass er mich nicht wollte ... da er auch gewältätig war durfte er mich nicht sehen, zweimal im Jahr klingelte er an unsere Tür, hinterliess zwei Tüten mit Obst, Süssigkeiten und Geschenken für mich, bevor jemand die Tür öffnete war er schon wieder weg.

Ich war 16 als ich ihn "kennenlernte" ich versand mit komischerweise gut mit ihm ... ich hatte viele Interessen von ihm "geerbt", er war wesentlich moderner als meine Mutter und wir hatten viel Spass miteinander. Ich verstand ihn, verstand auch sein Verhalten mir und meiner Mutter gegenüber ... Dann kam mein Freund, ein Ausländer, tja, ich wusste WIE ausländerfeindlich mein Vater ist, ich traute mich nicht ihm zu sagen dass ich einen Freund habe, also schrieb ich einen Brief ... es kam nie wieder eine Antwort.

Es vergingen 13 Jahre ... ich ging zur Meldestelle und machte seine Adresse ausfindig, schrieb noch mal einen Brief ... auch nach 13 Jahren kann er nicht mehr auf mich zugehen nachdem ich die Hand gereicht habe ... Sein Ausländerhass ist grösser als die Liebe zu seinem einzigsten Kind ... er weiss nicht einmal dass er zweifacher Opa ist ...

Meine Mutter ... ein Kapitel für sich. Es lief so viel schief. So viel Demütigungen, so wenig Liebe, Alkohol, Tabletten, Lügen, Gewalt, Psychiatrie ... das sind nur ein paar Worte.

Oma und Opa ... keine guten Erinnerungen ... Opa war der zweite Mann meiner Oma und hatte ein amputiertes Bein (Kriegsverletzung) und eine Prothese ... ich hab mich als Kind davor gegruselt und er war auch total verwirrt und mir unheimlich ...
Oma ... keine Ahnung ob es überhaupt die Oma war oder sogar die Schwester meiner Mutter (das weiss meine Mutter selbst nicht so genau) war eine sehr strenge Frau, die Wohnung war immer sehr düster und völlig verraucht, ich musste jeden Sonntag zu Besuch gehen, es gab kein Spielzeug, kein Malzeugs, nix, ich musste stundenlang fast regungslos auf der Couch sitzen und natürlich nicht dazwischen reden wenn die Erwachsenen sich unterhalten ... toll ...

Familie, ja ... was ist das ...
Sternenblume - 3. Jun, 21:35

#

oh je... *malliebdrück*

Mein Vater war arbeitslos, Alkoholiker und sehr gewalttätig - solange er nicht seinen "Level" hatte, kam man besser nicht in seine Nähe. Meine Mutter war ständig weg, unterwegs - ab und zu kam sie mal heim und hatte dann einen Kerl dabei (spät abends, wenn mein Dad nichts mehr mitgekriegt hat). Ein Bruder, knapp 10 Jahre älter als ich - als ich klein war, hat er sich um mich gekümmert, als er 17 oder 18 war, war er auch weg und ging später in irgendwelchen Drogenkreisen verloren. Ich selbst bin mit knapp 15 von "zuhause" ausgezogen... Ich könnte noch viel mehr erzählen...

Sieh nach vorne, Sternenblume, das alles hat uns nicht kleingekriegt, und das wird es auch jetzt nicht mehr! Mach es einfach besser in deinem Umfeld. Es hat eine Zeitlang gedauert, bis ich das so sehen konnte, aber es ist das Beste, was du machen kannst.

Lieber Gruß an dich!
Danny

Galahad: 25.04.2006 um 19:20 Uhr
#

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Hallo Danny, na willkommen im Club der geliebten Kinder *fg*
Ja, das einzigste was ich machen kann ist es anders weiter zu geben als ich es erfahren habe. Ist nur schwierig wenn du keine wirkliche Richtlinie hast, du weisst nur was falsch ist, wie man es richtig macht weiss man nicht. Ich versuche das weiter zu geben was mir gefehlt hat, was ich mir gewünscht habe wie es hätte sein können.
Ich bin eigentlich über das Meiste schon ziemlich gut hinweg, hat seine Zeit gedauert und wurde richtig heftig als ich selbst auf einmal Mama war ... da kam dann alles hoch ...
Aber deine Umrisse aus der Kindheit sind ja auch echt heftig ... Ich hoffe dass du über alles hinweg bist und es besser machst ...
Aber anderseits wäre ich jetzt nicht das, was ich jetzt bin ... das Ergebnis ist eigentlich ganz okay *lach* nur der Weg dahin war hart.
Ganz liebe Grüsse zurück und danke für deine lieben Worte
Sternchen

Sternenblume: 25.04.2006 um 20:49 Uhr

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