Für Dich
Meine liebe A.,
gestern war ich lange damit beschäftigt, DICH im Internet zu finden ... Ich habe alle möglichen Suchbegriffe und Texte eingegeben und gehofft, dass Du vielleicht einen Blog oder so was hast :-( Ich möchte so gerne an Deinem Leben teilhaben, auch wenn es nur aus der Ferne ist. Und da Du es mir verweigerst, wollte ich wenigstens still und heimlich daran teilnehmen.
Leider fand ich nichts von Dir - aber als ich dann Deinen Namen eingab kam ein Video raus auf dem Du kurz zu sehen bist. Eine Freundin von Dir hat es gemacht und Dir gewidmet. Sie scheint Dich sehr gern zu haben.
Ich sah Dich, sah Dich lächeln, lachen und hörte Deine Stimme ... Du wirktest so fröhlich und unbeschwert im Kreise Deiner Freundinnen.
Sofort kullerten meine Tränen, weil mir klar wurde, wie unerreichbar Du momentan für mich bist. Ich kann Dich nur in Gedanken und Erinnerungen sehen, Deine Fotos betrachten oder dieses kurze Video anschauen.
Es macht mich so unsagbar traurig. Du wirst nun bald 15, entwickelst Dich zu einer jungen Frau und ich kann daran nicht teilhaben. Wie gern würde ich für Dich da sein, Dir zur Seite stehen, wenn Du Fragen, Probleme oder Kummer hast.
Es wurde mir so schmerzlich bewusst, wie lange ich Dich nicht mehr gesehen habe. Wann haben wir das letzte Mal zusammen gelacht? Etwas Schönes miteinander geteilt? Wie gern würde ich Dich in den Arm nehmen und Dich ganz fest an mich drücken!
Deine Worte treffen mich tief in meinem Herzen, schneiden in meine Seele ... Ich habe Dich so sehr herbei gesehnt, Mutter zu sein hat mir immer sehr viel bedeutet. Alles gut und alles anders machen, als so wie ich es erfahren habe. Das wollte ich.
Ich weiß, jetzt ist die Zeit gekommen, in der Kinder sich von ihren Eltern lösen. Davor hab ich schon lange Angst gehabt und der Gedanke daran hat mich schon lange bedrückt. Ich hatte aber gehofft, dass wir auch trotz der Schwierigkeiten, die die Pubertät mit sich bringt, ein gutes Verhältnis miteinander haben werden und dass sich der Lösungsprozess langsam vollzieht.
Ich lag falsch - alles kam anders. Meine Welt ist zusammen gebrochen. Scherben säumen meinen und auch Deinen Weg. Der Ablösungsprozess wird nun abrupt vollzogen und ist für mich somit viel schmerzhafter, als ich es jemals gedacht hätte.
Sicher habe ich auch Fehler gemacht und wie gern würde ich mit Dir über alles reden, versuchen Dir klar zu machen, was mein Herz bewegt, wieso ich diesen Schritt tun musste und dass ich niemals Dich und Deine Schwester hergeben wollte.
Meine einzigste Hoffnung ist, dass Du es irgendwann einmal verstehen kannst und dann das über mich gefällte Urteil wieder aufhebst und mir verzeihen kannst und wir wieder einen Weg zueinander finden können.
Meine Liebe für Dich hat nie aufgehört zu existieren, je weiter Du von mir entfernt bist, desto deutlicher wird mir, wie sehr ich Dich vermisse.
Ich habe mich Dir immer viel näher gefühlt, als deiner Schwester. Nicht weil ich Dich mehr liebe als sie, sondern weil Du mich so sehr an mich selbst erinnert hast, wie ich selbst noch ein Kind war. Deine ruhige und freundliche Art, die Sorge um Schwächere, Deine Hobbys wie Puzzeln, Zeichnen, Dein Fleiß - ja selbst Deine Schwächen ... all das kommt mir so bekannt vor.
Diese Zeilen schreibe ich für mich und auch für Dich - obwohl Du diesen Brief nicht zu lesen bekommst. Der Versuch im letzten Jahr Dir zu schreiben hat mich entmutigt es jetzt wieder zu tun. Vielleicht finden meine Gedanken irgendwie zu Dir und bewegen etwas in Deinem Inneren.
Ich habe Angst, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist. Dass Du mich - so wie Du JETZT sagst - NIE wieder an Dich heran lässt. Weiter leben müssen, OHNE Dich. Nur von Ferne erfahren, welchen Beruf Du wählst, welchen Freund, nicht eingeladen werden auf Deine Hochzeit, Deine Kinder nicht sehen dürfen ... Ich habe einfach Angst davor - denn genau DAS habe ICH gemacht. Ich habe mich versucht von meiner Mutter zu lösen. Wollte sie nicht mehr an mich heran lassen, sie war nicht auf meiner Hochzeit, sie erfuhr nichts von meiner zweiten (bzw. dritten) Schwangerschaft, sah ihre Enkelkinder nur ein paar Mal.
Ich weiß nicht mehr was ich noch tun kann. Ich bin verzweifelt und traurig. Dich in Ruhe zu lassen fällt mir schrecklich schwer. Aber ich muss Deinen Willen respektieren, ob es mir nun gefällt oder nicht. Eine andere Wahl habe ich nicht. Es ist Deine Entscheidung.
Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden - ich wünsche mir so sehr, dass auch Du irgendwann Heilung und Frieden finden magst und wir wieder zueinander finden können - meine Tür wird immer für Dich offen sein.
Höre auf Dein Herz und bitte nicht auf andere Menschen, die schlecht von mir denken und Dich von mir fernhalten wollen. Sie tun es - auch wenn Du das jetzt so noch nicht sehen kannst - ich weiß es ... leider.
Ich drücke Dich in Gedanken ganz fest an mich!
In Liebe
Deine M.
gestern war ich lange damit beschäftigt, DICH im Internet zu finden ... Ich habe alle möglichen Suchbegriffe und Texte eingegeben und gehofft, dass Du vielleicht einen Blog oder so was hast :-( Ich möchte so gerne an Deinem Leben teilhaben, auch wenn es nur aus der Ferne ist. Und da Du es mir verweigerst, wollte ich wenigstens still und heimlich daran teilnehmen.
Leider fand ich nichts von Dir - aber als ich dann Deinen Namen eingab kam ein Video raus auf dem Du kurz zu sehen bist. Eine Freundin von Dir hat es gemacht und Dir gewidmet. Sie scheint Dich sehr gern zu haben.
Ich sah Dich, sah Dich lächeln, lachen und hörte Deine Stimme ... Du wirktest so fröhlich und unbeschwert im Kreise Deiner Freundinnen.
Sofort kullerten meine Tränen, weil mir klar wurde, wie unerreichbar Du momentan für mich bist. Ich kann Dich nur in Gedanken und Erinnerungen sehen, Deine Fotos betrachten oder dieses kurze Video anschauen.
Es macht mich so unsagbar traurig. Du wirst nun bald 15, entwickelst Dich zu einer jungen Frau und ich kann daran nicht teilhaben. Wie gern würde ich für Dich da sein, Dir zur Seite stehen, wenn Du Fragen, Probleme oder Kummer hast.
Es wurde mir so schmerzlich bewusst, wie lange ich Dich nicht mehr gesehen habe. Wann haben wir das letzte Mal zusammen gelacht? Etwas Schönes miteinander geteilt? Wie gern würde ich Dich in den Arm nehmen und Dich ganz fest an mich drücken!
Deine Worte treffen mich tief in meinem Herzen, schneiden in meine Seele ... Ich habe Dich so sehr herbei gesehnt, Mutter zu sein hat mir immer sehr viel bedeutet. Alles gut und alles anders machen, als so wie ich es erfahren habe. Das wollte ich.
Ich weiß, jetzt ist die Zeit gekommen, in der Kinder sich von ihren Eltern lösen. Davor hab ich schon lange Angst gehabt und der Gedanke daran hat mich schon lange bedrückt. Ich hatte aber gehofft, dass wir auch trotz der Schwierigkeiten, die die Pubertät mit sich bringt, ein gutes Verhältnis miteinander haben werden und dass sich der Lösungsprozess langsam vollzieht.
Ich lag falsch - alles kam anders. Meine Welt ist zusammen gebrochen. Scherben säumen meinen und auch Deinen Weg. Der Ablösungsprozess wird nun abrupt vollzogen und ist für mich somit viel schmerzhafter, als ich es jemals gedacht hätte.
Sicher habe ich auch Fehler gemacht und wie gern würde ich mit Dir über alles reden, versuchen Dir klar zu machen, was mein Herz bewegt, wieso ich diesen Schritt tun musste und dass ich niemals Dich und Deine Schwester hergeben wollte.
Meine einzigste Hoffnung ist, dass Du es irgendwann einmal verstehen kannst und dann das über mich gefällte Urteil wieder aufhebst und mir verzeihen kannst und wir wieder einen Weg zueinander finden können.
Meine Liebe für Dich hat nie aufgehört zu existieren, je weiter Du von mir entfernt bist, desto deutlicher wird mir, wie sehr ich Dich vermisse.
Ich habe mich Dir immer viel näher gefühlt, als deiner Schwester. Nicht weil ich Dich mehr liebe als sie, sondern weil Du mich so sehr an mich selbst erinnert hast, wie ich selbst noch ein Kind war. Deine ruhige und freundliche Art, die Sorge um Schwächere, Deine Hobbys wie Puzzeln, Zeichnen, Dein Fleiß - ja selbst Deine Schwächen ... all das kommt mir so bekannt vor.
Diese Zeilen schreibe ich für mich und auch für Dich - obwohl Du diesen Brief nicht zu lesen bekommst. Der Versuch im letzten Jahr Dir zu schreiben hat mich entmutigt es jetzt wieder zu tun. Vielleicht finden meine Gedanken irgendwie zu Dir und bewegen etwas in Deinem Inneren.
Ich habe Angst, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist. Dass Du mich - so wie Du JETZT sagst - NIE wieder an Dich heran lässt. Weiter leben müssen, OHNE Dich. Nur von Ferne erfahren, welchen Beruf Du wählst, welchen Freund, nicht eingeladen werden auf Deine Hochzeit, Deine Kinder nicht sehen dürfen ... Ich habe einfach Angst davor - denn genau DAS habe ICH gemacht. Ich habe mich versucht von meiner Mutter zu lösen. Wollte sie nicht mehr an mich heran lassen, sie war nicht auf meiner Hochzeit, sie erfuhr nichts von meiner zweiten (bzw. dritten) Schwangerschaft, sah ihre Enkelkinder nur ein paar Mal.
Ich weiß nicht mehr was ich noch tun kann. Ich bin verzweifelt und traurig. Dich in Ruhe zu lassen fällt mir schrecklich schwer. Aber ich muss Deinen Willen respektieren, ob es mir nun gefällt oder nicht. Eine andere Wahl habe ich nicht. Es ist Deine Entscheidung.
Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden - ich wünsche mir so sehr, dass auch Du irgendwann Heilung und Frieden finden magst und wir wieder zueinander finden können - meine Tür wird immer für Dich offen sein.
Höre auf Dein Herz und bitte nicht auf andere Menschen, die schlecht von mir denken und Dich von mir fernhalten wollen. Sie tun es - auch wenn Du das jetzt so noch nicht sehen kannst - ich weiß es ... leider.
Ich drücke Dich in Gedanken ganz fest an mich!
In Liebe
Deine M.
Sternenblume - 9. Aug, 16:26